CircularTower

Von Beginn weg den ganzen Kreislauf mitdenken: so ermöglicht ein zirkulärer Ansatz Wachstum innerhalb einer begrenzten Umwelt. Dieser Grundsatz gilt von Einzelprodukten über die Herangehensweise an Projekte bis hin zu grösseren gesellschaftlichen Entwicklungen. Der Klimawandel und der Biodiversitätsverlust gelten bereits als grösste Herausforderungen der Menschheit – und noch immer leben wir auf grösserem Fussabdruck, als die Erde längerfristig erlaubt.

Die Bauwirtschaft bietet aufgrund ihrer grossen Abfallmenge und dem intensiven Emissionsausstoss riesiges Optimierungspotenzial. Hier möchten wir mit dem CircularTower als Inspirationsquelle wirken. Der CircularTower erprobt zirkuläres Bauen, stellt Ansätze für Ressourceneffizienz zur Diskussion und macht kreislauffähige Materialien und Prozesse erlebbar.

Im Sinne eines Reallabors planen wir ein Gebäude, welches nicht nur im Bau und im Betrieb die Umwelt wenig belastet, sondern eines, welches in ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten einen positiven Effekt hat. Die Hürden für Transformationen – insbesondere betreffend Wirtschaftlichkeit – in langfristig denkenden Branchen, wie dem Bau, sind gross. Reale Projekte, welche die Herausforderungen erforschen und Innovationen in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Nutzenden testen, treiben diese Entwicklung voran.

> Visualisierung: 3DM

Befristung als Chance

Das auf 30 Jahre befristete Baurecht am Standort Burgdorf sehen wir als Chance, mögliche Veränderungen während und nach dieser Nutzung bereits von Beginn an mitzudenken. Nie statisch, soll sich das Gebäude mit den Herausforderungen im zirkulären Bauen und mit den Nutzergruppen laufend weiterentwickeln. 

Der Bau wird nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft mit minimalem Ressourceneinsatz sowie einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer und wiederverwendeter Materialien umgesetzt. Nach der festgelegten Grenze von 30 Jahren soll alles verwendete Material, wiederum möglichst ohne Abwertung des Materials und mit kleinstmöglichem Ressourceneinsatz, an anderer Stelle wiederverwendet werden.

Labor für nachhaltiges Bauen

Der Begriff «möglichst» stellt uns dabei vor grosse Herausforderungen. Was ist nachhaltiger: lokale, erneuerbare Materialien wie regionales Holz oder wiederverwendete, langlebige Bauteile, die ohne Abwertung wiederverwendet werden können? Kann ein Gebäude aufgrund des Eingriffs in eine natürliche Umgebung überhaupt komplett zirkulär gedacht werden? Der CircularTower soll helfen, diese Fragen zu beantworten. Er ermöglicht ein laborartiges Ausprobieren und Kennenlernen von Ideen, die im Alltag eines Unternehmens, eines Forschungsinstituts oder einer gesellschaftlich orientierten Organisation bisher zu wenig Raum erhalten.

Projektträger ist das TecLab in Burgdorf. Das TecLab ist als Kooperation der Berner Fachhochschule, der Technischen Fachschule Bern und weiteren Partnern aus Wirtschaft, Bildung und Politik engagiert für eine nachhaltige Zukunft. Am Standort Burgdorf ist der Circular-Tower Teil eines neuen Zentrums für die Förderung von MINT-Berufen und nachhaltigem Wirtschaften. Sind Sie mit dabei?

Nachwuchsförderung und innovative Unternehmen unter einem Dach

KOOPERATIV | Als verbindendes Element zwischen Gewerbe, Industrie (1), Forschung und Öffentlichkeit ist der CircularTower ein Ort für offenen Austausch und eine produktive Zusammenarbeit. Zirkuläres Bauen wird in Form eines Reallabors gelebt und in vielseitigen Kooperationen stetig weiterentwickelt. Unternehmenspartner finden Raum für Projekte, die Ausstellung und Kommunikation eigener Produkte und Dienstleistungen und die Vernetzung mit anderen zirkulären Vorreitern.

INNOVATIV | Ausgerichtet auf Nutzerinnen und Nutzer, werden im CircularTower nachhaltige, kreislauffähige Innovationen erforscht, getestet und bekannt gemacht. Die Nähe zur Berner Fachhochschule (2) und deren Forschungsinstitute – beispielsweise in den Bereichen Solarenergie oder Holzbau – ermöglicht Synergien und eine stabile Vernetzung zwischen Wirtschaft und angewandter Forschung.

SICHTBAR | Der CircularTower ist ein öffentlicher Ort: Als Turm ist er weitherum sichtbar – so beispielsweise von der nahen Bahnlinie Bern-Olten aus. Er ist aber auch optimal positioniert, um die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in und über die Region hinaus zu tragen. Die Aussichtsplattform öffnet den Blick auf Burgdorf und die Region und zeigt die regionale natürliche und kulturelle Vielfalt auf. Verkehrstechnisch befindet sich der CircularTower an bester Lage. Vom Bahnhof Burgdorf (3) ist er zu Fuss in zehn Minuten erreichbar und die Autobahnausfahrt Kirchberg ist in direkter Nähe.

IN BEWEGUNG | Neue Berufe, Trends im Bauwesen oder gesellschaftliche Entwicklungen: Der CircularTower treibt Veränderungen voran und wird von Partnern und Besuchenden ständig weiterentwickelt. Er ist offen für kulturelle und bildungsorientierte Nutzungen und steht als Leuchtturm für ein nachhaltiges, innovatives und zukunftsorientiertes Emmental. Im Zusammenspiel mit touristischen Attraktionen Burgdorfs (4) und der Region fördert er die Attraktivität des Standorts, nicht nur für wirtschaftliche Zwecke, sondern auch für Familien, Schulen und private Interessierte.

 

> Der CircularTower als Reallabor
> Zusammenarbeit
> Bisherige Projektmeilensteine